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…um Menschenleben zu retten, dann ist das zu verschmerzen. Am Mittwochmorgen, 23.03.2022 wird frisches Obst- und Gemüse bei den Spendern Christopher & Verena Seifried von der Gärtnerei Seifried aus Gundelfingen abgeholt. Diese Gärtnerei spendete 200 Kg Orangen, 500 Kg Möhren und einen Geldbetrag. Aus Burgau werden 1000 Kg Äpfel abgeholt, gespendet von der Firma Fruchtsäfte Junginger aus Niederstotzingen. Diese bringen die Fahrer Daniel Braun und Johann Öfele in einer Non-Stopp-Fahrt gleich direkt an die ukrainische Grenze nach Dorohusk. Dort sollen am Donnerstagvormittag ab 9:00 Uhr 15 ukrainischen Flüchtlinge zu uns stoßen. Wir warten auf 2 Mütter mit je einem Kind, eine 6 köpfige Familie aus Mariopol mit einem schwer behinderten Kind. Sowie eine 5 köpfige Familie ebenfalls aus Mariopol. Nach 9 Stunden Wartezeit erscheint die letzte Mutter mit ihrem Kind. Sie hatte Probleme an der ukrainischen Grenze. Sogleich erfolgt nun die Entladung unserer Hilfsgüter, wie Obst, Gemüse und Verbandsmaterial. Dies alles wird in die Rot-Kreuz Fahrzeuge aus Sarny umgeladen, welche die Flüchtlinge zu uns brachten. Die uns schon bekannten Rot-Kreuz Fahrer zeigen sich sehr glücklich über diese Hilfsgüter. Gerne werden diese angenommen und direkt zu den Menschen in der Ukraine gebracht. Um ca. 18:00 Uhr am Donnerstagabend beginnt die Rückfahrt mit mehreren Stopps Das behinderte Kind muss immer wieder versorgt werden, aber es klappt. Freitagsfrüh kurz nach 9:00 Uhr (nach insgesamt 2950 km) erreichen wir das Evang. Gemeindehaus in Sontheim. Hier konnten wir ein Willkommens-Zentrum für ukrainische Flüchtlinge einrichten. Darüber sind wir dem Evang. Pfarramt mit Pfarrer Palmer und dem Kirchengemeinderat sehr dankbar!
Bitte stellt Wohnungen, Zimmer, bewohnbare Räume zur Verfügung. Danke für Ihre Spenden! Wir werden weiterhin Flüchtlinge, direkt an der ukrainischen Grenze abholen. Ausführliche Infos unter www.vhfev.de
Die Menschen in der Ukraine brauchen weiter dringend unsere Hilfe!
Bitte unterstützen Sie uns weiter mit Geldspenden auf das Spendenkonto:
Verein für mehr Humanität und Frieden e.V.
IBAN: DE05 6006 9527 0064 8200 09
BIC: GENODES1RNS
Bank: Volksbank Brenztal eG
Kennwort: Ukraine
Weitere aktuelle Infos zu Sachspenden usw. finden Sie unter: www.vhfev.de/news
Liebe Freunde,
unser Verein für mehr Humanität und Frieden e.V. haben letzte Woche Johann Öfele und Eugen H. (Ukrainer der bereits in Deutschland arbeitet) eine Familie mit 11 Kindern mit der Mutter, sowie ein Mädchen und eine Krebskranke Frau an der ukrainischen Grenze in Dorokusk (Polen) abgeholt. Schon in der kurzen Vorbereitungszeit war eine Anspannung, wie die Fahrt wohl durchgeführt werden kann. Um so viele Personen transportieren zu können wird ein weiterer Bus gesucht. Das Mitglied A. Fürst unseres Vereins stellte sofort seinen VW Bus mit 7 Sitzen für diese Fahrt zur Verfügung. Mittwochvormittag erhielt ich, Johann Öfele, eine Anfrage vom Ukrainischen Kinderhilfswerk wie schnell wir dorthin zur ukrainischen Grenze fahren könnten. Schon nachmittags soll die Fahrt gegen 17:00 Uhr losgehen. Noch schnell mehrere Kindersitze organisieren, um die Kinder sicher anschnallen zu können. Eiligst werden Wasserflaschen, Brot, Wurst und weitere Lebensmittel für die Überfahrt beschafft. Unsere Planung war, so frühzeitig an der Grenze zu sein, dass wir dort noch eine Übernachtung zur Erholung im Hotel haben. Etwa 300 Kilometer vor dem Ziel erreicht uns die Nachricht, dass die Flüchtlinge schon um 06:00 Uhr die Grenze mittels Ukrainischem Roten Kreuz erreicht haben. Wir benötigen aber noch zirka 3 Stunden bis zum Treffpunkt. Jetzt ist klar, dass an ein Schlafen oder Erholung der zwei Fahrer nicht zu denken ist. An der Grenze zur Ukraine ist eine Einfahrt nicht möglich – Totalsperrung durch die polnische Polizei. Nur eine Weiterfahrt über eine seitliche Straße zur Flüchtlingsstelle ist freigegeben. Dort stehen einige Fahrzeuge, aber wenige holen Flüchtlinge ab. Jetzt sucht mein Mitfahrer (Eugen) die 13 köpfige Familie. Wo sind Sie? Ein Telefonat mit meinem Kontaktmann in Deutschland ergibt, dass diese sich in einem Zelt unterstellen. In wenigen Minuten sind die ersten Kinder da. Das Ukrainische Rote Kreuz hat diese Familie mit zwei Transportern hierher gebracht. Nach kurzer Begrüßung durch Eugen können die traumatisierten Kinder eingeladen werden. Doch da fehlt ein Kind? Nach dem Gespräch mit der Mutter erhalten wir Entwarnung. Das älteste Kind sei bereits verheiratet und möchte in der Ukraine bleiben. Jetzt können wir noch eine krebskranke Frau vorne einsteigen lassen, die dringend eine Chemo braucht. Der freie Sitz wird kurzerhand mit einem Mädchen (zirka 8 -9 Jahre) belegt. Diese beiden Personen sollen im Raum Stuttgart unterkommen. In weniger als 25 Minuten müssen sich unsere Schützlinge von Bekannten und Ihren Helfern verabschieden. Ein Rot Kreuz Fahrzeug beladen wir noch mit mitgebrachten Kartons Bananen, Verbandsmaterial und etwas Lebendmittel, gespendet von unserem Verein.
Mit Eugen vereinbare ich, dass wir bei Bedarf anhalten, um eine Mütze voll Schlaf zu nehmen. Doch schon beim ersten Versuch entpuppt sich dieses Vorhaben als nicht machbar. Viel zu laut mit den Insassen. Aber was tun? Wir können diese Mitfahrer doch nicht bei -6-8 Grad außerhalb dem Fahrzeug warten lassen, bis wir ein Nickerchen gemacht haben? Also fahren wir mit Gottes Schutz zügig in Richtung Lublin, Warschau, Lodz, Breslau und Dresden. Als wir Deutschland erreichen, ist die Erleichterung sehr groß. Unser Kontaktmann im Stuttgarter Raum wird informiert, wann wir in etwa bei Aalen an der Autobahn sein werden. Minutengenau treffen wir uns nach der Ausfahrt, um das Mädchen und die krebskranke Frau zu übergeben. Der Kontaktmann hat Tränen in den Augen, dass diese Hilfsaktion nach so vielen Kilometern, so gut endet. Auch die beiden Personen sagen mit ihren Augen Danke!
Für unsere 12-köpfige Familie konnte im Vorfeld eine Wohnung in Fristingen bei Dillingen gefunden werden. Die Vermieter haben eine sehr hilfsbereite Einstellung. Zur Überraschung haben diese Vermieter und einige Helfer aus dem Dorf Fristingen die Wohnung und die Küche so ausgestattet, dass auch mir die Tränen kamen. Liebvoller konnte man eine Wohnung an Flüchtlinge nicht übergeben.
Nachts um 02.00 Uhr nach über 2.950 gefahrener Kilometer, in weniger als 32 Stunden Nonstop Fahrt, erreichten wir das Ziel.
Insgesamt verfuhren wir Diesel im Wert von 2.500 €, die sich lohnten!
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BIC: GENODES1RNS
Kennwort: Ukraine
Rückblick auf 30 Jahre Hilfsfahrten
Bericht von Johann Öfele
Gut gelaunt und bei schönem Wetter fuhren 17 Mitglieder am Freitag, 8 Mai von Sontheim nach Memmingen zum Allgäu Airport. Um 22.00 Uhr flogen wir mit der WizzAir nach Temeswar/Rumänien. Wirklich kein guter Ankunftszeitpunkt mitten in der Nacht um 00:50 Uhr. Doch unsere Freunde aus Simand haben uns mit drei Autos (2 Pkw und ein Schülerbus) zu so später Zeit abgeholt. Die Fahrt ins Hotel nach Chisineu Chris dauerte eine gute Stunde. Da der Schülerbus langsamer war, sind die in den PKW angereisten früher eingetroffen und haben einen kleinen Willkommenstrunk organisiert. Alle waren wir sehr müde und so wurde ein spätes Frühstück auf 10.00 Uhr ausgemacht.
Nach einem guten Frühstück fuhren alle erst mal nach Simand um unsere Gasteltern Barbara und Johann Katona zu begrüßen.
Dort trafen wir unsere Fahrer vom Hilfstransport und eines unserer ältesten Mitglieder, Herrn Amelung (86 J), der es sich nehmen ließ, die ganze Fahrtstrecke, in Etappen, von Aislingen bis hierher, alleine mit seinem Pkw zu fahren. Nach der herzlichen Begrüßung wurden wir von der Familie Barna zum Essen in ein Restaurant in Simand eingeladen. Liebevoll dekorierte Tische und ein hervorragendes Essen erwartete uns. Jetzt bestand die Möglichkeit mit lieb gewonnenen Menschen in aller Ruhe über die vergangenen 29 Jahre zu reden.
Raul Boitor mit Tochter Sophia waren aus Satu Mare angereist. Herr Boitor war damals Zollchef bei der Caritas in Satu Mare und hat uns in den ersten Jahren sehr geholfen, unsere Hilfstransporte zu entzollen, ohne ihn hätten wir unsere Hilfstransporte nicht frei in Rumänien verteilen können.
Frau Dana Crisan mit Sohn Dan aus Temeswar, damals 1990 meine erste deutsch sprechende Kontaktperson auf rumänischem Boden, durften wir begrüßen.
Viele Erinnerungen an die 1. Hilfsfahrt wurden ausgetauscht, bei der außer mir auch Dieter und Konstantin Haschke mit dabei waren. Ja, das war schon ein kleines Abenteuer.
Die Zeit verflog viel zu schnell, gerne hätte ich noch mehr persönliche Gespräche geführt.. Der nächste Termin zum Kaffee trinken bei Laura stand auf dem Programm.
Der Weg dorthin war den meisten als Verdauungsspaziergang sehr willkommen.
Laura Bejan in Simand - sie ist die Nachfolgerin von Barbara Katona - sie wird die ihr von uns überlassenen Hilfsgüter künftig verteilen. Mit ihr haben wir eine gute Nachfolgerin gefunden, die ihre Sache mit großem Engagement macht. Wir sind sehr dankbar, dass sie diese Aufgabe mit Herzblut wahrnimmt. Als Dank für dieses Ehrenamt erhielt sie von mir einen Blumengruß
Unser aktives Mitglied, Martin Wagner, der die rumänische Sprache beherrscht, musste viel übersetzen und war in den ganzen Tagen sehr gefragt.
Nach dem Kaffee trinken fuhren wir mit den Fahrzeugen nach Adea zu Pfarrer Modi - evangelisch reformierte Kirche. Dort war zu unserer Überraschung auch wieder Süßes bereit gestellt worden. Im Garten neben dem Pfarrhaus standen Tische mit Getränken. Das Pfarrer-Ehepaar Modi begrüßte uns wie man Freunde empfängt, die hier schon vieles an Hilfsgütern bereit gestellt haben. In meinen Dankesworten brachte ich auch zum Ausdruck, dass Pfarrer Modi eine hervorragende Jugendarbeit leistet, und auch bei keinen Mitmenschen mit zweierlei Maß misst. Natürlich kam auch Bürgermeister Erdös Balint mit Gattin um uns zu unserem Jubiläum zu gratulieren und dankte für die in den vielen zurück liegenden Jahren gelieferten Hilfsgüter. Tatsächlich lag uns die Region Adea mit Sintea Mare und Sintia immer am Herzen. Dieser engagierte Bürgermeister von hier hat schon viele Schenkungsurkunden von uns unterschrieben, zwischen uns stimmt einfach die Harmonie und er bewegt sehr viel in seinen Gemeinden. Inzwischen wurde es Zeit zum Abendessen, was wir hier serviert bekamen, ist nur mit hervorragend zu bezeichnen. Der Bürgermeister hatte persönlich ein Wildschwein geschossen und uns ein superleckeres Wildschweingulasch gekocht. Wie sagte doch unser ältestes Mitglied: "Ich bin durch so viele Länder gereist, aber so ein gutes Wildschweingulasch habe ich noch nie gegessen". Alle anderen konnten dem nur zustimmen. Nach dem Essen habe ich zwei Filme aus den ersten Jahren gezeigt. Einer aus den Anfangsjahren von Cighid und den anderen mit einer Hilfsgüterlieferung nach Temeswar aus 1991. Ein weiterer Filmausschnitt zeigte eine Lebensmittellieferung unseres Vereins nach Bosnien Herzegowina in ein Flüchtlingslager. Da kamen viele Erinnerungen auf und es war viel Gesprächsbedarf.
Dann kam noch ein ganz wichtiger Programmpunkt - unserer Gastfamilie Katona DANKE zu sagen für die Gastfreundschaft und Unterstützung in den 25 zurückliegenden Jahren. Ein Rosenstock aus Gundelfingen zur Erinnerung an das gemeinsam erlebte rundete den Festabend ab.
Am Sonntag nutzte Pfarrer Modi in seiner Sonntagspredigt die Episoden aus den von uns gezeigten Filmen. Für uns Gäste waren vier Bänke in der Kirche reserviert.
Der Gottesdienst war nicht wie bei uns, in einer Stunde zu Ende, er dauerte schon gut 1,5 Stunden. Zum Abschluss sangen wir 4 Strophen aus "Großer Gott wir loben dich".
Nach dem Gottesdienst wurden vor der Kirche Getränke und Selbstgebackenes gereicht. Ein rundum gelungener Besuch bei Freunden.
Inzwischen war es 12.30 Uhr, der nächste Termin in Simand wartet. Heute hat unser Gastgeber Johann Katona seinen 70. Geburtstag! Dies ist ein Anlass in der Pizzeria in Simand zu feiern. Alle Freunde und Bekannte der Familie sind eingeladen. Ein toll geschmückter Saal, festliche Tischdekorationen und viele Gäste sind gekommen. Hier und jetzt erhält unser Gastgeber Johann Katona zu seinem runden Geburtstag von den deutschen Gästen einen Flachbild-Fernseher als Geschenk.
Die Freude war groß, auch flossen an diesem Tag einige Tränen. Kein Wunder, haben wir doch so vieles gemeinsam erlebt und nur durch gemeinsames Handeln konnte so viel Gutes bewegt werden. Wie viele verschiedene Sontheimer bei Barbara und Johann in 29 Jahren Gastfreundschaft erfahren haben, lässt sich nicht mehr zählen.
Am Montagvormittag war auschecken angesagt. Die Koffer wurden auf unseren Lkw für die Heimreise verladen.
Alle Gäste machten sich auf den Weg nach Cighid. Hier konnten alle mit den Jugendlichen hautnah Kontakt aufnehmen. Einige wollten uns gar nicht mehr loslassen und waren überglücklich über unseren Besuch. Selbstverständlich hatten wir Süßigkeiten als Überraschung dabei.
Direktorin Frau Daniela Nistor informierte uns und zeigte uns die Waschräume mit WC's samt Rohrleitungssysteme, die alle in die Jahre gekommen sind. Spontan zeigte ein Mitglied an, dass er eine größere Geldspende für diese Reparatur beisteuern will. Alle versprachen wir uns um diese Angelegenheit zu kümmern.
Alle Räumlichkeiten durften besichtigt werden und auch fotografiert werden. Frau Nistor ist es sehr wichtig, dass Fotos auf denen ihre Schützlinge zu sehen sind, nicht an die Presse weitergeleitet werden.
Wir verabschiedeten uns gegen Mittag und machten uns auf den Weg zum Flughafen nach Temeswar. Alles in allem waren diese Tage eine große Bereicherung für Gäste und Gastgeber. Über die ganzen Tage war alles sehr harmonisch.
So bleibt mir nur "Danke" zu sagen für eure Teilnahme.
Euer Vorstand Johann Öfele
Anmerkung: Sämtliche Kosten die entstanden sind, wurden privat bezahlt,